Johann Köhldorfer neuer Korrespondent der HLK

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hat am 30. November 2015 im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Wartingersaal des Landesarchivs die Ernennungsurkunden an die „neuesten“ Mitglieder und Korrespondenten der Historischen Landeskommission für Steiermark (HLK) überreicht. Unter ihnen auch der Obmann des Historischen Vereins, Prof. Dr. Johann Köhldorfer.

Aus der Laudatio: Johann Köhldorfer wurde 1960 in Feldbach geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Kirchberg an der Raab besuchte er das Gymnasium in Gleisdorf. Es folgte das Studium der Geschichte, Anglistik und Amerikanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz, das er 1985 mit der Promotion zum Dr. phil. abschließen konnte. In seiner Dissertation untersuchte er die „Besitzgeschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes Pöllau in der Oststeiermark“. Köhldorfer war und ist es ein Anliegen, die Notwendigkeit von Weiterbildung aufzuzeigen und Bildung im breiten Rahmen anzubieten. Diesem Ansatz folgte er in seiner beruflichen Tätigkeit in der Bildungsabteilung der Arbeiterkammer Steiermark ebenso wie im Zuge einer umfangreichen Vortrags- und Seminartätigkeit in der Erwachsenenbildung, unter anderem am Dr.-Karl-Renner-Institut, an der Volkshochschule und an der Universität Iași in Rumänien sowie nicht zuletzt bei seiner engagierten ehrenamtlichen Arbeit in der Kleinregion Kirchberg an der Raab. Als Mitbegründer und Obmann des „Historischen Vereins für das Kirchberger Ländchen“ versucht er zur Bewusstseinsbildung über die Bedeutung der Geschichte in seiner engeren Heimat beizutragen und durch die fundierte historische Aufarbeitung die kleinregionale Identität zu stärken. Der Verein beforscht das Gebiet von Eichkögl, Fladnitz im Raabtal, Kirchberg an der Raab, Oberdorf am Hochegg, Oberstorcha und Studenzen. Unter Köhldorfers Führung entfaltete er eine vielfältige Tätigkeit, die archäologische Ausgrabungen, Ausstellungen, Filme, Publikationen und die Erforschung unterirdischer Gänge und Höhlen ebenso umfasst wie die Betreuung kleiner Museen oder die Veranstaltung von Vorträgen und Genealogie-Workshops. Zuletzt wurde im September 2015 anlässlich des 750-Jahr-Jubiläums von Kirchberg eine Historische Nacht organisiert, bei der den rund 200 Besuchern an vier historischen „hot spots“ – dem Fuchskogel, den unterirdischen Gängen in Urlas, der Pfarrkirche Eichkögl und dem Schloss Kirchberg – die lokale Geschichte hautnah und lebendig präsentiert wurde. 2011 erhielt Köhldorfer das „Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark“, im selben Jahr wurde ihm der Berufstitel „Professor“ verliehen.
Die Vollversammlung der HLK wählte Prof. Dr. Johann Köhldorfer 2013 zum Korrespondenten für den Bereich „Kirchberg an der Raab“.

Die Historische Landeskommission für Steiermark wurde 1892 über Beschluss des Steiermärkischen Landtages gegründet. Sie ist die viertälteste vergleichbare Institution im deutschen Sprachraum und die einzige in Österreich. Ihre Organisation und Aufgaben sind im Landesgesetz Nr. 66 vom 23. April 1994 festgelegt. Vorsitzender ist der jeweilige Landeshauptmann. Die HLK besteht aus höchstens 30 Mitgliedern, die auf Lebenszeit berufen werden und sich bereits hervorragende Verdienste um die Geschichte bzw. geschichtliche Landeskunde der Steiermark erworben haben. Mitglieder, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, werden nicht in die Mitgliederzahl eingerechnet. Daneben gehören der HLK auch noch 49 Korrespondenten an, die in den einzelnen Regionen des Landes wirken. Alle Mitglieder und Korrespondenten leisten ihre Arbeiten grundsätzlich ehrenamtlich.