Schautafeln

Kommunalfriedhof Kirchberg

Am 25. April 2012 wurde die Aufbahrungs- und Einsegnungshalle Kirchberg gesegnet. Unterstützung bei der künstlerischen und historischen Gestaltung des Friedhofsgeländes gab es seitens des Vereins „Kunstlos“ und des Historischen Vereins, der sich engagiert für die Erhaltung der Zöbinger-Grabsteine und der in der ehemaligen Aufbahrungshalle angebrachten Glasfenster einsetzte. Die Grabsteine sind die ältesten von Kirchberg. Die Jahreszahl 1581 rückt die Steine in die Zeit des Christoph Zöbinger, dessen Familie und Nachfahren um 1600 die Grundherren in Kirchberg waren. Die 1969 angefertigten Fenster von Prof. Mag. Hubert Tuttner aus Kötschmanngraben bei Ludersdorf schmückten die Ostseite der Aufbahrungshalle, die sich von 1967 bis 2011 auf dem Platz des heutigen Urnenhains befand. An der Nordseite war außerdem ein Fresko von Hubert Tuttner angebracht, das aus technischen und finanziellen Gründen leider nicht gerettet werden konnte.

Stadelteich

Das Kirchberger Ländchen erlebte mit dem Schlosserbauer und Herrschaftsbesitzer Sigbert Graf Heister auch in der Teichwirtschaft eine bis dahin nicht ge­kannte Hochblüte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es 15 Teiche (Waldteich, Wiesenteich, großer Feldteich, Mühlteich, Maxlteich, Waldwiesenteich, Winkelteich, Dünateiche etc.), die großteils von Heister angelegt wurden und einerseits der Fischzucht, andererseits dem Schutz vor Feinden dienten. Der in seinen Resten heute noch vorhandene „Untere Damm“ zwischen Berndorf und Kirchberg markierte die östliche Begrenzung des Stadelteiches, der 1713 fertiggestellt wurde. Dieser Damm ist das letzte bis heute verbliebene Bodendenkmal der Heisterlichen Teichwirtschaft.

Gangsystem Urlas

Der Historische Verein untersucht seit 2010 die unterirdischen Bodendenkmale im Kirchberger Ländchen und hat bereits etliche unterirdische Gänge, Verstecke, Räume und Kammern erfasst. Viele Fragen sind noch offen. Wer hat sie wann, mit welchen Mitteln und warum gebaut? Sicher ist nur, dass die unterirdischen Anlagen zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind.

Hügelgräberfeld Urlaswald

Wenn man als aufmerksamer Spaziergänger den Urlaswald betritt, fallen einem die grabenartigen Einschnitte sowie eine Reihe unterschiedlich großer Hügel auf. Während die Gräben Reste von Altwegen darstellen, konnte durch archäologische Ausgrabungen in den Jahren 2005 und 2007 festgestellt werden, dass es sich bei den Erhebungen um insgesamt acht Hügelgräber aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit ca. 800 bis 450 v. Chr.) handelt, die in der Römerzeit (1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.) nachgenutzt wurden.

Höhensiedlung Fuchskogel

Die etwa 4.500 Jahre alte Siedlung am Fuchskogel bei Fladnitz stellt für die steirische Landesgeschichte einen bislang einzigartigen Fall dar, denn hier, an der Ostseite des Raabtales, konnte in vier archäologischen Grabungskampagnen in den Jahren 2013 bis 2017 eine Befestigungsanlage aus der beginnenden Frühbronzezeit (ca. 2500 v. Chr.) nachgewiesen werden. Die mit einem Wall und einem Graben befestigte Höhensiedlung ist somit die älteste bekannte befestigte Siedlung in der Steiermark.

Hügelgräbergruppe Oberdorf

Auf einem sanft abfallenden Hang südwestlich der Festhalle in Oberdorf befinden sich mindestens drei, teilweise vollständig eingeebnete Hügel. Im Zuge einer archäologischen Ausgrabung im Jahr 2008 konnte festgestellt werden, dass es sich um römerzeitliche Grabhügel aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. handelt. Südlich und hangaufwärts befinden sich weitere hügelartige Strukturen, die bislang nicht untersucht wurden.

Kirchberger Ossarium

Der Kellerraum unterhalb der Sakristei, auf der linken Seite romanischen und auf der rechten Seite barocken Ursprungs, steckt voller Rätsel. Wie hat er ursprünglich ausgesehen? War ein Abbruch oder die Vergrößerung der Sakristei der Grund für die Errichtung eines Kellers? Wo war ursprünglich der Eingang? Ab wann hat man ihn als Knochenlager benutzt? Warum wurde er nach dem Neubau des Pfarrhofes Ende des 19. Jahrhunderts vergessen? Viele Fragen können wir beantworten, einige bleiben offen. Kirchberger Totengräber haben über Generationen Knochen, die sie beim Ausheben eines neuen Grabes beim Kirchenfriedhof fanden, hier in diesem Keller aufgeschichtet. Der Historische Verein und die Pfarrgemeinde haben es sich 2017 zur Aufgabe gemacht, den Kellerraum zu sanieren und den Überresten der Verstorbenen eine würdevolle Umgebung zu bieten.

100er-Haus Kirchberg

Das 100er-Haus steht an einem der geschichtsträchtigsten Plätze von Kirchberg. Der Vorgängerbau war schon im Mittelalter Teil des alten Pfarrhofes und diente über Jahrhunderte als pfarrlicher Schweine- und Kuhstall. Ab ca. 1790 war hier das Armeninstitut untergebracht. In seiner heutigen Form kennen wir das Gebäude seit dem Neubau 1956 bis 1958 als Amts- und ersten kommunalen Wohnungsbau der Gemeinde. Letztgenannte Funktion hat es heute noch inne.

Ein Ländchen voller Geschichte

Besiedelt seit der Jungsteinzeit ist die Gründung der heutigen Ortschaften im Kirchberger Ländchen im Zuge der zweiten deutschen Besiedlungswelle um das Jahr 1150 anzunehmen. Schriftlich genannt werden die meisten von ihnen im Landesfürstlichen Marchfutterregister 1265. Zum 750-jährigen Jubiläum errichtete der Historische Verein in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt sechs Regionstafeln samt Feuerbock-Bänken in Erbersdorf (Dorfplatz), Fladnitz (Raabbrücke Heinrichmühle), Kirchberg (Floriankapelle), Oberdorf (Kapelle Oberdorfberg), Oberstorcha (Baumgartner Bildstock) und Studenzen (Kriegerdenkmal). Die Tafel enthalten nebst der Josefinischen Landaufnahme 1784/1785 die bereits als historisch anzusehenden Gemeindewappen und einen kurzen Auszug aus der Geschichte der Ortsteile.