Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde am 16. August 2023 beim Westeingang des Kirchberger Friedhofs die Enthüllung der neuen Schautafel „Das Vermächtnis der Zöbinger“ gefeiert. Obmann Prof. Dr. Johann Köhldorfer wies in seinen Eröffnungsworten darauf hin, dass die jüngere Forschung eine neue Faktenlage ergeben habe und die vor zehn Jahren angebrachte Tafel inhaltlich nicht mehr ganz korrekt gewesen sei.
Die neuen Erkenntnisse vor allem im Bezug auf das Geschlecht der Zöbinger und der Stainpeiß stammen von Dr. Leopold Toifl, Ehrenmitglied des Historischen Vereins und ehemaliger wissenschaftlicher Leiter des Landeszeughauses Graz, der in einem Kurzreferat auf den Bezug der Geschlechter zur Herrschaft Kirchberg einging. Gesichert ist, dass die ältesten erhaltenen Grabdenkmäler Kirchbergs weibliche Porträts und das Wappen der Zöbinger zeigen. Die korrekte Jahrzahl „1615“ auf dem Grabstein wurde lange Zeit falsch als „1581“ gedeutet, weil der obere Rand durch die Einmauerung teilweise verdeckt ist. Alte Fotos aus der Zeit vor 1968 lassen aber die richtige Datierung einwandfrei erkennen.
Über die Identität der drei weiblichen Personen lässt sich nur spekulieren. Der Einzelgrabstein gehört vermutlich zu Maria Jacobe Zöbinger, die 1618 im Alter von drei Jahren verstirbt. Die Datierung ist sehr ungewöhnlich, denn rechts neben der Jahreszahl 1615 als Geburtsjahr steht die Ziffer 8 für 1618 als Sterbejahr des Mädchens. Das Porträt links auf dem Doppelgrabstein ist Anna Zöbinger zuzuordnen, die 1602 stirbt, die zweite Person ist nicht identifizierbar.
Bürgermeister Helmut Ofner bedankte sich in seinen Grußworten für das Engagement der Vereinsmitglieder, die Geschichte der Region so wissenschaftlich fundiert und leidenschaftlich aufzuarbeiten. Immer wieder gern gesehene Gäste bei Veranstaltungen des Historischen Vereins waren u.a. Pfarrer Mag. Bernhard Preiß, der Aichberger Schlossherr Mag. Cajetan Gril du Guern und Altbürgermeister Florian Gölles.











